Selbstmedikation im Supermarkt

Schon seit langem bin ich ein Verfechter des Rechtes auf Selbstmedikation. Schliesslich finden 80% aller Arztbesuche nur zu dem Zweck statt, dass man, befallen von den den immergleichen Zipperlein unserer Zivilisation, einfach nur ein neues Medikamentenrezept braucht und dafür viel Zeit und Geld opfert.

Fiele die Rezeptpflicht weg, könnte man sich seine Antibiotika, Antirheumatika, Antidepressiva, Blutdruck- und Cholesterinsenker einfach in der Apotheke abholen, oder, wie in den USA üblich, gleich im Supermarkt. Ärzte würden auf Akquisetour gehen müssen und Ihre Patienten mit Werbeflyern überhäufen. „Kommen Sie doch mal wieder zu uns. Kostenloser Gesundheitscheck. Wir sind immer für Sie da. 1 Packung Viagra gratis …“ und nicht „Tut uns leid – erst Ende des nächsten Quartals ist wieder ein Termin beim Herrn Doktor möglich – mit 4 Stunden Wartezeit müssen Sie dann leider rechnen. Bleiben Sie doch mit Ihrem Bandscheibenvorfall solange einfach zu Hause und trinken eine Tasse Kamillentee…“ .
Die gegenwärtigen Zustände sind einfach unerträglich. Es ist eine Art Gesundheitsdarwinismus nach dem Motto: „Und wenn Sie nicht gestorben sind, dann leben Sie noch heut.“ Ärzte, Kassen und Politiker bringen damit Ihre Schäfchen ins Trockene – für Patienten ist die alleinige Therapie der finanzielle Aderlass.
Doch Abhilfe ist möglich. Und ganz einfach. Im Supermarkt. Die Lösung ist – wie immer – paradox und nicht intuitiv zu finden. Seit langem mache ich einen großen Umweg um nicht biologisch erzeugte Nahrungsmittel. Denn die machen krank, das habe ich gelesen, da sind schlimme Rückstände drin. Ich kaufe teure Biomilch, Biobrot, Biolachs, Bioäpfel und –bananen, Biosäfte und Biobier. Das alles kostet viel Geld und ist gut, solange man gesund ist. Doch was tun, wenn man krank wird? Ganz einfach. Denn neben krankmachenden Pestiziden, Konservierungsmitteln, Farbstoffen und künstlichen Aromastoffen befinden sich in industriell erzeugten Lebensmitteln herkömmlicher Machart auch Medikamentenrückstände, insbesondere Antibiotika und Hormone, sicher auch Beruhigungsmittel, Entzündungshemmer und andere Errungenschaften der allopathischen Medizin, die auch für uns Menschen unersetzlich sind. Denn Homöopathie ist was für Gesunde, Allopathie lässt es richtig krachen. Man darf es nur nicht übertreiben – daher nur im Krankheitsfall bis zum vollständigen Abklingen aller Symptome verwenden und dann wieder auf Biofood umsteigen.

Hier ein kurzer Medikationsratgeber für gewöhnliche Beschwerdebilder:

  • Rheuma: 500g Billig-Schweinefleisch täglich über 2 Wochen, entspricht 1.000mg Ibuprofen
  • Schwere Erkältung: 1 Liter Hühnersuppe aus Nichtbio-Hühnchen täglich, entspr. 500mg Penicillin
  • Verhütung: täglich 2 Fischstäbchen aus in Fischfarmen erzeugtem Industriefisch, hilft auch bei Wachstumsstörungen
  • Depressionen: tgl. 250g Gulasch aus industriellem Rind- oder Schweinefleisch, alternativ für Vegetarier: Nutella (2-3 Esslöffel täglich), entspricht 2,5 mg Diazepam.
  • Läusebefall: 1 KG Paprika, Äpfel oder Zitrusfrüchte. Schale nicht waschen, in Mixer pürieren, auf die Kopfhaut auftragen und 1 Stunde einwirken lassen.

Alle Angaben natürlich ohne Gewähr.

Für weitere Rezepte bin ich sehr dankbar.

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